Ist die Apple Vision Pro das nächste große Ding?
Kommentar. In einem sind sich die Rezensenten alle einig: Das Display der Vision Pro ist überzeugend. Micro-LED als Technik scheint zu überzeugen: Pixel sind nicht mehr zu erkennen und negative Effekte durch die Optik scheint Apple gut in den Griff bekommen zu haben.
>>> Besonders das 3D-Filmegucken mit nativen Apps wie das bereits verfügbare Disney+ ruft bei so gut wie jedem Begeisterung hervor. Die Auswahl der 3D-Filme ist noch gering, normale Filme sehen aber auch schon toll aus.
Schon mal versucht einen Film via Netflix auf der Quest 3 zu schauen? Das schaut wirklich nicht gut aus. Hier kommen zwei Dinge zusammen: Ein nicht ganz so gutes Display und eine schlechte Kompression von Seiten Netflix.
Vielleicht ist es jetzt erstmals möglich das Ansehen von Filmen auf einem VR-Headset uneingeschränkt empfehlen zu können. Vorher musste man sagen: Eher nicht, oder: Das kommt darauf an.
>>> Die Vision Pro kann noch ein paar andere Dinge gut: User Interface und Benutzerführung zum Beispiel. Spatial Sounds. Die Kombination aus Augen-, und Handtracking funktioniert. So lange man eben Filme schauen will. Die UI schaut wertig aus und fügt sich mit seiner halbtransparenten Optik und den Schatten gut in die Umgebung ein.
Doch nicht immer wird ein Klick da ausgeführt, wo man es gerne hätte. Das mag daran liegen, dass das menschliche Auge sich gerne ablenken lässt. Eine neue Herausforderung an UX-Designer. Das mag aber dann auch an der Routine liegen. Denn während wir an einem PC zum Beispiel Schnelligkeit dadurch aufbauen, dass wir nicht immer genau da hingucken müssen, wo wir hinklicken, geht das bei der Vision nicht. Da muss sich zeigen, inwiefern für produktives Arbeiten diese Methode vielleicht doch nicht so geeignet ist.
Ein kleineres Field of View wie die Quest 3, nur ein Display beim Anbinden eines Macs, das viel zu hohe Gewicht, die Abwesenheit eines Fenster-Managements, eine eher kurze Akkulaufzeit, EyeVision, das unverschämt anders aussieht wie auf Apples eigenen Marketingbildern und die Frage nach den Usecase trüben das Bild eines Headsets, dass in der VR-Branche Begeisterung auslösen würde, würde man sich nur die Specs anschauen.
>>> Die Specs alleine machen aber noch kein Headset. Ein Headset ist noch nicht das Produkt. Und ein Produkt ohne Ökosystem ist wertlos. Darum wird sich die Magie der Apple Vision Pro also erst durch das wachsende Ökosystem und eine Weiterentwicklung der Hardware zeigen.
Für mich ergibt sich folgendes Bild: Der erste Wurf ist gelungen und Experimente, die wir bereits zuhauf auf Social Media sehen, zeigen, dass das Gerät bereits die Phantasie der Entwickelnden anregt. Die Frage ist jetzt: Wofür wird die Vision Pro gut sein, was werden die meisten Nutzenden mit der Brille tun? Das zu beobachten ist die eigentliche Aufgabe. Von Apple, und den Entwickelnden.
Ich warte so lange auf eine wesentlich schlankere Air-Version. Und gewöhne mich so lange an das Apple-Ökosystem, wenn ich mir demnächst mein erstes iPad kaufe. |