Dino VR eröffnet im Kölner Zoo

Aber Meta Quest muss diesmal draußen bleiben.

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Im Kölner Zoo beginnt ab Samstag eine neue Zeitrechnung. Denn wer sich dann ein Ticket für das beliebte Kölner Ausflugsziel holt, hat die Option, gleich ein weiteres Ticket dazuzubuchen: Ab dem 12. April startet „Dino VR“, eine von TimeRide exklusiv für den Zoo entwickelte 10-minütige VR-Experience. Über 1,3 Millionen jährliche Besucher haben so die Möglichkeit erstmals Virtual Reality in Kölner Zoo kennenzulernen, auch wenn die Kapazität deutlich drunter liegt: Alle fünf Minuten startet eine Vorführung für 16 Gäste.

Über 24 lebensgroße Dino-Animatronics stehen anlässlich des 165-jährigen Bestehens an 12 Standorten überall im Zoo. Das Highlight ist sicherlich der 15 Meter hohe und 35 Meter lange Argentinosaurus, der aber aufgrund seiner schieren Größe unanimiert geblieben ist. Direkt gegenüber begrüßt ein optisch an Jurassic Park angelehntes Dino VR-Tor, das einen zum alten Elefantenhaus führt. Zunächst als Containerversion angedacht, fand TimeRides neuste Attraktion in diesem denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert seine Heimat, gibt Jonathan Rothe, CEO von TimeRide beim Presseevent Auskunft. Für zwei Jahre laufe zunächst der Vertrag. TimeRide und Kölner Zoo teilen sich die Einnahmen des Ticketverkaufs.

Dino VR beeindruckt

TimeRide hatte über seinen Newsletter am 10. April eingeladen. Gekommen waren gut 30 Menschen, die sich als eine der ersten die Experience anschauen durften. „Schon beeindruckend!“ und „Richtig gut geworden!“ urteilen die ersten Testerinnen, nachdem sie das Headset abnehmen. Einer, der es wissen muss, ist Dominik Stock aka Parzival (YouTube →). „Richtig gut geworden!“ urteilt der VR-YouTuber. Schon während der Vorstellung sind von ihm freudige Ausrufe zu vernehmen.

In der Tat erfährt der dinobegeisterte NUtzer in der 10-minütigen Experience Vieles, was man über Dinosaurier wissen muss: Die Reise beginnt als Dinosaurierbaby innerhalb eines Eies, aus dem wir dann schlüpfen. Wir tauchen ab in Unterwasserwelten und erleben den Einschlag des Kometen, der zum Aussterben der Disonsaurier führte. Natürlich darf auch der obligatorische T-Rex-Angriff nicht fehlen. Gesprochen wird die Erzählung von niemand anderem als dem Kölner Buchautor Frank Schätzing. Die 10-minüige Reise endet dann gefühlt viel zu früh!

Innovativ ist die Art und Weise, wie die Besuchenden an ihrem Platz stehen bleiben: Eine „Parkführerin“ bittet nach einer kurzen Einweisung die Gäste sich an einer Stange festzuhalten, die vor ihnen montiert ist. Daran angeschlossen ist ein Vibrationssystem, dass TimeRide bereits in ihrem im vergangenen Jahr zum Weihnachtsmarkt gelaunchten „Heinzel-Bus“ eingebaut haben. Über einen Subwover wird die Haltestange zum vibrieren gebracht, wodurch die Experience noch mal immersiver wird. Besonders gut funktioniert das, wenn große Dinosaurier über uns hinweglaufen. Die Stange vibriert im Takt der Schritte.

Auch der Soundtrack liefert ab. Für den war der „Haus-, und Hof-Komponist“ von TimeRide Patrick M. Schmitz verantwortlich. Den Soundtrack hören die Besucher:innen über Kopfhörer, die am Headset verbaut wurden. Und hier kommt eine Stärke TimeRides zu tragen: Die Halterung für die Kopfhörer wurden bei TimeRide selbst designt und werden dort im 3D-Druckverfahren inhouse hergestellt. Der Vorteil: Geht hier ein Teil zu Bruch, kann es kostengünstig nachgedruckt und ersetzt werden.

Warum Meta zukünftig für TimeRide unwichtiger wird

Wer schon Mal eine Experience von TimeRide gesehen hat, der weiß: Sie setzen vor allem auf Meta Quest-Headsets. So kam noch in ihrer letzten Entwicklung, dem Heinzelmännchen-Express für den Kölner Weihnachtsmarkt, die Meta Quest 3 zum Einsatz.

Ein Grund, warum TimeRide die Quest-Headsets nutzt, war die Möglichkeit, ohne eigenes Zutun die Headsets in den Kioskmodus zu versetzen und dort eine App zu starten. Das sei laut Rothe durch ein Update nun nicht mehr so einfach möglich, was die Produktion der Experience zuletzt unter Druck setzte. Nach dem Update sei es jetzt notwendig das Headset manuell zu starten und bis zu fünf klicks innerhalb des Headsets vorzunehmen, was beim Betrieb vieler Headset enorm Zeit kosten würde. Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, musste wenige Wochen vor dem Launch von Meta Quest 3 auf Pico 4 Ultra gewechselt werden. Für die Experience ist das kein Problem: Die Pico 4 Ultra schafft es mühelos an die VR-Qualität der Quest 3 heran. Das schwächere Passthrough scheint bei den Teilnehmenden aber kein Problem zu sein. So berichtete eine Teilnehmerin wie angenehm es sei, dass man die Umgebung sehen könnte, wenn man die Brille aufsetze.

Was das Team von TimeRide kurzfristig bei der Produktion unter Druck setzte, könnte Pico helfen. Die Quest 3 konnte sich seit ihrem Launch in immer mehr Usecases etablieren. Zumindest in Sachen Arcades und innovative OOH-Erlebnisse, könnte der Siegeszug hier aufgrund Metas Software-Änderungen zu einem Stop kommen.

Über TimeRide

TimeRide wurde 2016 von Jonas Rothe und Andreas Spengler gegründet und ist eine mit dem deutschen Tourismuspreis ausgezeichnete digitale Edutainment Firma, die in Frankfurt registriert ist und in Köln ihren Firmensitz hat. An sechs Standorten in Deutschland verknüpft TimeRide historische Inhalte mit Virtual Reality Technologie. Zum mit Abstand erfolgreichsten Standort gehört der am Kölner Heumarkt. Noch Mitte April 2024 beantrage TimeRide die selbstverwaltete Insolvenz, die sie aber 2025 abschließen konnten. Mit der neuen Experience in Köln und einer weiteren, die im Herbst 2025 erscheinen soll, scheint TimeRide aber gestärkt aus dieser Phase hervorgegangen zu sein.

Dino VR ist ab dem 12. April im Kölner Zoo verfügbar und zu Preisen zwischen 7 und 11 Euro buchbar. Die Öffnungszeiten richten sich nach den Öffnungszeiten des Zoos, könnten aber noch angepasst werden, sobald erste Erfahrungen im Betrieb gemacht würden, so die Betreiber.

Weiterführende Links:

Dinoworld im Kölner Zoo (Kölner Zoo), Dino VR (TimeRide-Webseite) „Im Kölner Zoo gibt es jetzt Dinos“ (Ksta.de)

Die vollständige Galerie des Presse-Events am 10. April 2025 (Google Photos)

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