Zusammenfassung
In dieser Episode erkläre ich, was „Zukunft des Metaverse“ eigentlich bedeutet, warum es nicht reicht, 5 Punkte aufzulisten, die man gut finden würde und was ich denke, was wir im Jahr 2023 sehen werden, und was wir zu 98 Prozent nicht sehen werden.
Shownotes
- SPONSOR
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- DISCORD
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- SHOWNOTES
- Glaubt nicht jeden Zauberspruch aus dem Metaverse!
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- Meta: Neue Kampagne - YouTube
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Transkript
Hallo und herzlich Willkommen zur Neujahrs-Spezialausgabe des Metaverse Podcast. Mein Name ist Thomas Riedel und ich freue mich, dass ihr wieder eingeschaltet habt.
In dieser Spezialausgabe geht es, wie es der Titel schon vermuten lässt, um die Zukunft des Metaverse. Und wenn ihr jetzt von mir eine Liste erwartet, in der ich euch in 10 Punkten darlege, wie das Metaverse sich in 2023 entwickeln wird, dann muss ich euch leider enttäuschen. Also, zumindest ein bisschen. Denn ich will euch eigentlich nichts vorkauen, das ihr dann schluckt und wenn euch jemand fragt, ihr das einfach irgendwo drunter schreibt. Nur weil ihr es halt irgendwo gelesen, oder hier gehört habt.
Warum will ich das nicht? Weil ich glaube, dass das die primitivste Art ist, Zukunft zu verstehen. Das geht wirklich wesentlich cooler. Wie, das werde ich versuchen euch in dieser Ausgabe zeigen. Und ja, es gibt trotzdem ein paar Vorhersagen, ein paar Projektionen, und ein paar Wünsche und Hoffnungen, über die Entwicklung des Metaverse in 2023.
Mein Ziel in dieser Episode: Dass ihr ihr am Ende so gut informiert seid, dass ihr versteht, was in der Frage zur Zukunft des Metaverse alles steckt und das ihr aus dem Glauben ins Wissen, beziehungsweise nicht wissen kommt. Denn manchmal kann man einfach nichts wissen. Und das ist manchmal besser, als Glauben zu wiederholen.
Bevor es aber gleich losgeht, hier eine Message unseres Sponsors.
Ad: Raum
Wenn ihr diesen Satz hört, was geht euch da durch den Kopf? Das Metaverse wird 2023 ein noch schnelleres Wachstum hinlegen. Wir werden sehen welche Potentiale es für völlig neues Arbeiten hat, wie es Industrien komplett verändert wird und welche ungeahnten wirtschaftlichen Potentiale es bereit hält.
So einen Satz oder so ähnlich habt ihr bestimmt im gesamten letzten Jahr gehört, und es ist vermutlich nicht all zu gewagt, zu behaupten, dass wir solche Sätze auch in Zukunft hören werden. Und das nicht nur zum Thema Metaverse. Solche Sätze zeichnen eigentlich jeden Tech-Hype aus, und das ist nicht mal ein besonders moderner Satz, auch wenn er sich auf ziemlich moderne Themen bezieht.
Dieser Satz löst erst mal nicht besonders viel Widerstand in uns aus, sondern versucht irgendwie zu begeistern. Wenn man einfach mal so drüber hört, dann könnte man auch einfach mit dem Kopf nicken und sagen: Ja klar, kommt so.
Wenn ihr euch eher weniger mit Tech-Trends beschäftigt habt, dann seid ihr vielleich einfach froh, dass euch jemand sagt, was gerade passiert und die Person euch ein Thema gibt, auf das ihr im Jahr 2023 ein Auge haben solltet.
Wenn ihr euch schon eine Weile mit Tech-Themen beschäftigt, dann habt ihr vermutlich gegenüber solchen Sätzen eine gewisse Resistenz entwickelt, oder ihr wisst sie zu nehmen. Für euch sind das dann Sätze, die man mit einem Körnchen Salz nehmen muss. Hypes kommen und gehen. Und geht der Hype in 2023 nicht, dann vielleicht in 2024, ziemlich wahrscheinlicch hält er aber eher weniger mehr als drei Jahre durch.
Dabei gibt es mit diesem Satz ziemlich viele Probleme. Fast jeden Teil des Satzes könnte man kritisch hinterfragen, was ich hier nicht in aller Ausführlichkeit tun will, weil die Episode dann doch ziemlich lang werden würde. Ich will euch in dieser Episode ja eigentlich sagen, wie die Zukunft des Metaverse aussieht. Wenn ihr mehr wissen wllt zu den Methoden wie man einen solchen Satz analysieren kann, empfehle ich euch ein Video des Ethikers Chris Bühler, der anfang 2022 auf dem Winterkonress der Digitalen Gesellschaft als Zauberer verkleidet eine spannende Entzauberung solcher Zaubersprüche Durchführt. Das macht er sehr unterhaltsam und Lehrreich! Den Link dazu findet ihr in den Shownotes und auch in dieser Kapitelmarke.
In aller Kürze: Das Hauptproblem dieses Satzes ist, dass die Leute, die sowas sagen, nicht offenlegen, welche Absichten sie haben, wenn sie solche Sätze sagen. Das macht es schwer den Satz zu bewerten. Und das tun wir mit jedem Satz, den wir lesen. Handelt es sich bei diesem Satz um eine Gewissheit? Eine wissenschaftliche Erkenntnis? Eine Projektion bestimmter Trends und wenn ja welcher? Sind es Hoffnungen, oder glaubt die Person schlicht daran? Vielleicht wiederholt sie aber auch einfach nur, was siee irgendwo mal gelesen hat, und sie hat gar keine Gefühle bezüglich des Inhalts, sieht aber wie nützlich der Satz ist, um als relevanter Sprecher zu erscheinen. Ich würde unterstellen, dass es eben auch nicht darum geht besonders transparent darzulegen, wie der Satz gemeint ist. Er würde so auch nict besonders attraktiv wirken:
Da ich in Zukunft mit eigenen Produkten im Metaverse-Bereich Geld verdienen will, versuche ich euch auch für das Metaverse zu begeistern, in dem ich sage: das Metaverse wird im Jahr 2023 noch viel mehr wachsen und es hat voll ddie potentiale, die ihr nicht verpassen solltet.
Um das mal an konkreten Beispiele zu erläutern, nehme ich mal einen Satz von Tom Ffiske. Tom hat mit dem Imersive Wire einen ziemlich reichweitenstarken Newsletter zum Thema Metaverse und immersive Medien für die internationale Leserschaft. Er ist ein VR Ennthusiast, vor allem ein Kommunikationsprofi, wenn man sich seine LinkedIn-Historie anschaut. Seit November 2022 ist er Berater bei Accentur Song. In seinem letzten Newsletter schreibt er genau das:
„The metaverse in 2023 will grow rapidly, bringing together web3 and blockchain technologies alongside virtual and augmented reality.“
Und
„The metaverse encompasses new types of work, reinvented industries, and brand-new economic opportunities – all in one indistinct ball of potential.“
Was er nicht tut: erklären, woher er das weiß, was er mit Metaverse meint, und wie das genau gemeint ist. Er lässt es offen, er behält es dem Leser vor, das zu entscheiden. Und da Tom einen angesehen Newsletter zum Thema hat und jetzt sogar bei Accenture ist, wird er uns bestimmt schon keinen Bären aufbinden.
Vermutlich. Aber wir wissen es nicht. Es dem Lesenden zu überlassen, wie der Text zu verstehen ist, ist bei einem Fachartikel nicht unbedingt fair. Bei einem Gedicht wäre die Vieldeutigkeit ein Qualitätsmerlmal.
To be fair: Man muss nicht in jedem Artikel immer erst erklären, warum man etwas sagt oder schreibt. Ein Sportreporter muss nicht immer erklären, warum Sport gesund ist. Ein Nachrichtenredkateur muss in einem Nachrichtenstück über die Ukraine nicht jedes Mal erklären, warum das relevant ist.
Wie sieht es bei einem Text über die Zukunft des Metaverse aus? Ich würde mal behaupten: Wenn es irgendeinen Text gibt, in dem man genau das besprechen sollte, also ob das Metaverse eine Zukunft hat und warum und wie ich das begründe, dann in so einem Text.
Ich muss alsso zusammenfassen, dass Tom die eigentliche Aufgabe eines solchen Textes nicht erfüllt hat. Wenn ich bösartig wäre, könnte ich ihm sogar Vorsatz unterstellen, bestimmte Dinge nicht zu sagen, um sich als Berater bei Accenture anzubieten, der dann alles gegen Geld erklärt. Das kann er tun. Aber dann kann ich ihn inhaltlich, zumindest was die Zukunftsvorhersage zum Thema Metaverse angeht, nicht ernst nehmen. Warum? Ich weiß nicht, wie er seine Aussagen begründet. Es reicht nicht, einfach Tom Ffiske zu sein.
Ich habe noch ein anderes Beispiel und dann mache ich mich aber selber mal dran die Zukunft des Metaverse vorherzusagen:
Was mir an Elmar Uranov ungemein gefällt, ist seine Begeisterungsfähigkeit. Was mir an Elmar Uranov nicht gefällt, ist seine Begeisterungsfähigkeit. Der R&D Manager für Metaverse & Web 3 Projekte bei der Deutschen Telekom und Head of MetaverseLab Economy beim Bundesverband der Digitalen Wirtschaft e.V. sprüht geradezu vor Begeisterung über das Metaverse und immersive Medien. Er ist so jemand, für den völlig klar ist, dass das alles kommen muss, weils so geil ist. Seine Energie channelt er nicht nur in zahreichen begeisterten LinkedIn-Posts und seinem Engagement beim BVDW, sondern auch im Versuch das Metaverse der Zukunft zu beschreiben. Das hat er vor Weihnachten in einer Grafik auf LinkedIn gepostet, in dem er das Metaverse-Framework abgebildet hat.
Auch wenn drüber steht, was es ist, nämlich das Metaverse Framework, ist aber überaupt nicht klar, was das sein soll. Ist es eine Beschreibung des Ist-Zustandes? Bechreibt er ein Model eines zukünftigen Metaverse? Auf welcher Basis entwirft er dieses Model? Ist es im Sinne einer Digital-Ethik ein Vorschlag für ein Metaverse, wie es sein sollte? Inwiefern untrscheidet sich seine Grafik von dem, was wir heute unter Internet verstehen? Im Beitragstext wird das nicht erklärt. Es gibt auch keinen Link zu einem ausführlichen Text, der das erklären könnte. Dazu kommt, dass die Grafik keine neuen oder überraschenden Aspekte aufweißt. Unglüklicherweise kommentierten vor allem freundliche Menschen, Jubelperser und Fanboys, was im Grunde keinen Erkenntnisgewinn zur Folge hat. Meine Nachfrage in einem Kommentar bringt nicht unbedingt mehr Klarheit. Aber genau das ist doch eigentlich das Spannende: Wie erklärt sich Elmar die Entwicklung bis zu diesem Zeitpunkt zur Entwicklung des Metaverse? Wieso denkt er, dass das Metaverse genau so aussehen könnte. Ist das auch das Metaverse, das er sich selbst wnschen würde, oder diktieren Umstände dieses Modell und wenn ja, welche sind das? Mit welcher Absicht postet er das? Da ich mit Elmar schon mal ein längeres Gespräch hatte, weiß ich, dass er ein Buch zusammen mit Stephan Bauer schreibt. Ich hoffe, dass wird dann alles ein bisschen besser erklärt. Denn so kann der Lesende mit der Grafik nichts anfangen. Der Lesende muss das einfach so hinnehmen, es glauben. Und mit Glauben sollte man aber keine wissensbasierten Erkenntnisse gewinnen, keine wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Entscheidungen fällen.
Soweit einmal zum Setup.
Wenn ich jetzt mal versuche darzustellen, was uns in 2023 zum Thema Metaverse erwarten könnte, dann muss ich erst mal Metaverse erklären. Denn wenn ich Metaverse sage, was meine ich dann damit? Ich meine damit ein Netzwerk aus VR Experiences, die so miteinander verbunden sind, das man von einer Einer Experience zu einer anderen rüberlaufen kann. Wie ich auf diese Definition komme, könnt ihr in meinem Artikel „The Metaverse by the book“ lesen, den ich euch in den Shownotes verlinkt habe. Wenn ich von „Entwicklung des Metaverse“ spreche, dann meine ich damit den Medienhype, den wir seit der Connect 21 beobachten können. Ich meine damit all die Technologien, die wir benötigen, um dieses Netzwerk zu bauen, also XR, Netzwerztechnologien, Server, Mikrochips, Optik, Softwareentwicklung und so weiter. Ich meine auch das Ökosystem, die Wirtschaft und die Produkttentwicklung. Ich meine auch die Entwicklung, die Zeit und all die vielen vielen Zwischenschritte, die Entwicklungen, die wir benötigen, um am Ende so etwas wie ein Metaverse-Netzwerk aus miteinander verbundenen VR-Experiences zu haben. Also auch all die anderen immersiven Netzwerke, die Plattformen und Experiences, die noch nicht Teil des Metaverse, aber wichtig auf dem Weg zur Entwicklung eines Metaverse sind. Ich meine damit auch die Regulierung und die gesellschaftliche Entwicklung, die wir zurücklegen müssen, um herauszufinden, ob wir das eigentlich wollen, und wie das aussehen sollte.
Was davon wird sich wie im Jahr 2023 bewegen?
Zunächst gehe ich mal von dem aus, was wir schon alles wissen. Das sind schon einige Dinge, vor allem zum Beispiel die Technologien, die wir für die Entwicklung des Metaverse brauchen.
Im Rückblick auf 2022 muss man sagen: Es gab so viele neue Hardware-Releases wie schon lange nicht mehr, vielleicht sogar wie noch nie. Und das auf einem Level, der immer mehr Leute in die Regale greifen lässt. Und so geht es gerade weiter. Je nach dem, wann ihr diese Episode hört, wird HTC zum Beispiel sein neustes Headset auf der CES 2023 releast haben. Wir erwarten eine Meta Quest 3 und eine AR brille von Meta, die vom CTO von Meta in einem Blgobeitrag bestätigt wurde. Es schwebt noch immer das Apple Headset im Raum. Ob das wirklich in 2023 kommen wird, oder doch in 2024, oder ob es überhaupt jemals kommen wird, lässt sich zum Beispiel überhaupt ncht vorhersagen. Samsung, Lenovo und viele andere Hersteller haben Brillen im Anschlag, mit denen wir in 2023 rechnen können. Den Trend zu immer mehr XR-Hardware lässt sich also durchaus ins Jahr 2023 und darüber hinaus weiter führen. Warum kann ich das sagen?
Auch wenn die Ukraine-Krise zu einer allgemeinen Wirtschaftsrezession geführt hat, unter der ganz besonders auch die technologie-Unternehmen gelitten haben, gehe ich davon aus, dass die Tech-Firmen sich davon erholen werden. In der Zwischenzeit haben wir nämlich ganz gut gelernt, wie wir mit den Problemen zum Beispiel der Gas-Knappheit umgehen. Umsatzeinbrüche wurden mit Entlassungen kompensiert. Aber Meta kauft bereits wieder fleißig Technologien ein. Wie eine Meldung auf Mixed.de verlautbart, hat Meta das belgisch-niederländische Unternehmen Lexexcel für einen wohl gesalzenen Preis gekauft. Meta fährt also seine Investitionen nicht weiter runter und wird auch nicht all zu viele Mitarbeitenden aus seiner Metaverse-Abteilung RealityLabs entlassen haben.
Wenn in 2021 bis zu 15 Millionen Headsets alleine von Meta verkauft worden sein sollen, so könnte die Anzahl dieses Jahr etwas niedriger liegen, wie die NPD Group gemessen haben will. CSS Insight schätzt, dass die weltweiten Headset-Verkäufe um 12% gesunken sein könnten auf insgesamt 9,6 Millionen Headsets. Das könnte zum Einen mit der Inflation und der allgemeinen unsicheren Wirtschaftssituation zusammenhängen. Aber auch mit der Erhöhung des Preises der Quest 2 von 299 auf 399 Dollar. Wenn die Banken durch Zinsanhebungen gegen die Inflation, die Länder mit Notfallplänen und die Investition in nachhaltigere Energien die Energiepreise stabiliseren konnten, könnte sich die Nachfrage nach Headsets vermutlich stabilisieren.
Diese Betrachtungsweise ist jetzt natürlich globalgalaktisch gesehen. Wenn wir aber einmal einen Blick auf die Headsets selbst werfen, gibt es da denn Argumente dafür, dass Menschen weiterhin Headsets kaufen, oder Käufe auf den Headsets tätigen, die sie schon haben? Am Beispiel Meta, der Momentan der größte Treiber in der Entwicklung des Metaverse ist, will ich versuchen das zu erklären. Meta pusht aktuell den größten Treiber für die Verkäufe der Headsets, nämlich Gaming und Fitness. Dafür benötigen Entwickler ein stabiles OS, ein Ökosystem mit kaufenden Konsumenten und die Weiterentwicklung der Headsets. Mit der erst vor kurzem releasten Meta Quest Pro, der angekündigten Quest 3, der AR Brille und der erst vor kurzem angekündigten Performance-Verbesserun der Quest 2 um 7%, zeigt Meta seine Absichten. Immer mehr Games werden für Quest released und der Gaming-Showcase im Frühjahr wird zeigen, welche weiteren Titel zu erwarten sind. Auf der Connect 2022 kündigte Meta eine Knie-Detection an, was für Fitness-Apps wichtig sein könnte. Auch arbeitet Meta stöndig weiter an der Health-App, was ihr Commitment deutlich macht.
Mt der Connect 2022 hat Meta aber auch seine Ernsthaftigkeit im Business Bereich deutlich gemacht. Ein guter Teil der Keynote gehörte dem Business-Bereich. Das Ziel von Meta: Den Laptop durch ein Headset zu ersetzen. Davon sidn wir zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber meta arbeitet an diesen Ambitionen. Mit Trust-Points wie der Kooperation von Microsoft mit Meta könnte es Meta gelingen mehr und mehr Unternehmen vom Headset zu überzeugen. Das die Quest Pro mit ihrem Preis erst mal für Konsumenten uninteressant ist, ist für Unternehmen eher weniger ein Problem. Hier kommt es jetzt darauf an die vorhandene Hardware durch Softwareupdates aufzubohren. Wenn Meta das genau so tut wie sie es mit der Quest 2 gemacht haben, dann könnte die Quest Pro am Ende des Jahres 2023 ein ziemlich gutes Gerät geworden sein, das für Unternehmen gegenüber der Hololens 2 ein ernsthafter Konkurrent ist.
Apropo Hololens: Microsft hat sich in diesem Jahr ja von Alex Kippman getrennt. Aber es gibt bereits erste Gerüchte über neue Headsets, die Microsoft entwickeln könnte. Die Teams wurden neu aufgestellt und zur Überraschung des Jahres 2023 könnte die Ankündigung eines neuen Headsets bedeuten. Ob es auch schon zu einem Release kommt, davon ist erst mal nicht auszugehen. Obwohl wir am Beispiel HTC sehen, dass Ankündigung und Release auch nur wenige Monate auseinander liegen können. Hier fehlen uns schlicht noch Informationen.
Zum Thema B2B kann uns die aktuelle Studie der TH Köln vielleicht noch einen Hinweis darauf geben, wie Unternehmen im Jahr 2023 Metaverse-Technologien wie XR Headsets einsetzen könnten. Was die Studie uns in diesem Jahr unter anderem gezeigt hatte, war, dass Unternehmen immer mehr XR Technologien im täglichen Geschäft einsetzen. Also nicht nur projektweise, und danach landet das Headset wieder in einer Kiste. Sondern mehr und mehr Unternehmen haben Usecases, für die sie die Headsets und die damit verbundenen Technologien einsetzen. Wenn sich Unternehmen nicht all zu sehr durch die allegemine wirtschaftliche Lage beeinflussen lassen und Investitionen in Zukunftstechnologien wie XR tätigen, wird sich der allegemeine Trend, der durch die Studie belegt ist, fortsetzen. Das bedeutet: XR-Technologien finden in immer mehr Unternehmen einen festen Platz. Meine Episode zur Studie habe ich euch noch mal in den Shownotes verlinkt.
Gibt es denn Hinweise darauf, ob Metas Dominanz gebrochen werden kann? Aktuell sind knapp 80 Prozent aller Heasdset-Verkäufe Quest-Geräte und mit der Quest-Plattform hat außer Steam vielleicht, keine andere Plattform ein so hohes Level. Mit Pico XR gibt es mit dem Release der Pico 4 und seiner Enterprise-Variante einen vergleichbaren Anbieter, der wie Meta versucht eine Plattform mit einem Ecosystem, der notwendighen Hardware und der Userbase aufzubauen. Die Pico 4 hat grundsätzlich überzeugt, sowohl was die Hardware als auch den Preis angeht. Was die Software angeht, muss Pico noch deutlich aufholen. So gibt es schlicht noch nicht so viele Games und Apps im Pico Store wie auf Quest. Pico XR hat hier aber bereits Releases angekündigt. Bisweilen gab es bereits auch schon releases, wie ein in die Kritik geratener Beat Saber Klon. Konservativ gesehen, dürfen wir auch in 2023 weitere Entwicklungen auf der Pico Plattform erwarten, neue Games und Verbesserungen des Headsets. Die Frage wird sein, inwiefern sie mit dem Tempo von Meta werden mithalten können. Aktuell sehe ich noch nicht, dass sie das können. Das Jahr 2023 ist für Pico das Jahr uns damit zu überraschen.
Und was ist mit HTC? Da ich diesen Podcast noch vor dem Release der neuen HTC Brille produziere, fehlt mir dieses Stückchen Informationen. Ich kann aber sagen: Sollte die Brille preislich sich nicht in der Nähe der Pico oder Meta Quest Geräte befinden, wird es HTC auch weiterhin schwer haben, mit Meta im Consumer-Bereich mitzuhalten. Bisher war das mit den hochpreisigen Geräte auch nicht unbedingt ihre Strategie. Spätestens aber mit der HTC Vive Flow haben sie ihre Absichten nicht nur für den Prosumer Angebote zu machen, deutlich gemacht. Ist das neuste Gerät also atgtraktiv, dann müssen wir noch mal auf die Software schauen. Mit der kenne ich mich zugegebenermaßen allerdings nicht all zu gut aus. Was ich sehe, ist das, was über Emails und auf der Webseite an Werbung gemacht wird. Das wirkt auf mich noch sehr nach einem Proto-Metaverse-Plattform-Versuch, der vor allem durch herumlaufen, aber weniger durch eine große Auswahl an Features, an Games und Apps erinnert. Tolle Hardware ist das Eine. Das Spiel wird aber über eine attraktive Plattform gewonnen, die es schafft Nutzende zu binden. Mal schauen, ob HTC uns auch etwas dazu zeigen wird.
Nur kurz möchte ich auf das Thema AR eingehen. Auch hier laufen die Entwicklungen auf Hochtouren, wie uns zum Beispiel auch Snap, oder Niantic zeigen. Allein bei Meta werden 60 Prozent der für Hardware aufgebrachten Investitionen in die Entwicklung einer AR Brille gesteckt. Allerdings ist das eine Nuss, die zu knacken weswentlich mehr Kraft benötigt als VR, wo wir ja bereits gut funktionierende Geräte haben. Im AR Bereich befinden wir uns noch im Status von Liebhaber-, und Early-Adopter Gadgets, die wirklich noch nicht zu empfehlen sind. Im Grunde sind wir hier noch früh dran. Und die Prognose für 2023 muss sein, dass die Bemühungen weiter egführt werden. Ich sehe nicht, dass das kurzfristig aufhört. Ganz im Gegenteil. Es ist sogar eher zu erwarten, dass noch mehr Investoren an Board springen werden. Eben erst hat Saudi Arabien die Mehrheit an Magic Leap übernommen. Jetzt nicht unbedingt die allerbeste aller Investitionen aus westlicher Sicht. Zeigt aber dennoch, dass weiterhin Geld in die Entwicklung von AR-Technologien fließen werden.
Soweit mal zum Thema Hardware, zu dem es eigentlich noch sehr viel mehr zu sagen gäbe. So gibt es ja noch eine ganze Menge anderer Hardware-Hersteller, die gar keine Plattform haben, sondern hauptsächlich für den Business-Bereich gebaut werden. Pico setzt zum Beispiel immernoch auf 3DOF, was eher niemand in eine Zukunftsprognose zum Thema Metaverse auf dem Schirm hätte. Ich glaube aber zum Beispiel, dass das durchaus ein Thema sein könnte, gerade im Bildungsumfeld oder bei Massenveranstaltungen.
Eine Theorie, die ich in der letzten Mixedcast Folge gehört habe ist, dass Metas Meta Reality Begriff für Standards stehen könnte, mit denen Headset-Hersteller Headsets bauen, mit denen sie dann auf die Meta Quest Plattform zugreifen können. So in etwa wie Google Android Services und den Play STore anbietet und Hardware-Hersteller ihre Smartphones so bauen, dass sie auch die Services nutzen können. Die Theorie wäre jetzt, dass Meta nicht nur eigene Hardware herstellt, sondern die Plattform auch für andere Hardware-Anbieter öffnet. Dazu gibt es seitens Meta noch keinerlei Hinweise, spannend wäre das allerdings. Und was ist mit Google? Vin Google haben wir bisher einen Prototypen einer AR-Brille, die mit einfachen smarten Features aufwartet, die aber durchaus beeindrucken könnten. Als Beispiel sei hier die Simultanübersetzung erwähnt. Wie es mit Google weitergeht und ob aus dem Prototypen mal ein Consumer-Produkt wird, davon hören wir vielleicht auch noch was zur Google i/O und anderen Produkt-Konferenzen Googles in 2023.
Jetzt gehe ich auf den Medienhype ein. Denn auch hier gibt es spannende Entwicklungen. Am Anfang war Metaverse vor allem eine Medienstory. Menschen, die nach Metaverse googlen, verursachen eine Welle an Content, durch die die Menschen noch mehr nach Metaverse googeln. Das führte dazu, dass die Crypto-Bros den Begriff für sich vereinnahmten. Mit dem Platzen der Crypto-Blase ging das deutlich zurück, was man auch an der Google Trends Kurve zum Thema Metaverse sehen kann. Einige Medien haben jetzt verstanden, dass Metaverse nicht gleich VR oder XR ist und das nicht jeder Walking-Simulator gleich ein Metaverse ist. Das mag ebenso zu einer Deflation des Hypes geführt haben. Während Meta zur Connect 21 noch häufig den Begriff Metaverse nutzte, war es auffällig, wie wenig der Begriff zur Connect 22 vorkam. Der Fokus hier war vor allem auf XR und weniger die Vision. Das mag auch daran gelegen haben, dass es etwas konkretes zu zeigen gab, während ein Jahr zuvor die Aufgabe war, erst mal zu erklären, um was es überhaupt gehen könnte. Ebenso im letzten Mixedcast diskutiert wurde der Begriff Meta Realities, den Meta mit einem Blogbeitrag vor kurzem eingeführt und ziemlich abstrus hergeleitet hat. In diesem Blogbeitrag selbst wurde nicht ein mal das Wort Metaverse verwendet, was schon ziemlich auffällig ist. Das führte im Mixedcast zur Annahme, dass Meta nichts mehr mit dem Begriff Metaverse zu tun haben will. Zeitgleich läuft aber im linearen TV Metas Metaverse Werbung, ebenso wie auf Instagram, die zu den zukünftigen Potentialen des Metaverse bunte Bilder liefern.
[Hier Clip einfügen]. Ich glaube nicht, das Meta den Begriff in Zukunft nicht mehr benutzen wird. Vielmehr haben sie glaube ich verstanden, dass es sinnvoll ist zu unterscheiden: Zwischen der konkreten Vermarktung schon heute nutzbarer Produkte und der Vermarktung der Vision eines Metaverse. Im Moment sind sie dabei die Vision verständlich zu machen. Spannend wird es zu sehen sein, wann sich das wie ändert. Was macht Meta mit dem Meta Reality Begriff? In welchem Verhältnis steht er zu Metaverse und wie werden zukünftig eigene Geräte und Plattformen beworden? Etwas, worauf ich in Zukunft ein Auge haben werde.Trotz all meiner Bemühungen im letzten Jahr hier im Podcast und auf Konfrenzen klar zwischen Metaverse und XR zu unterscheiden, rechne ich auch in Zukunft noch damit, dass die Kolleginnen den Begriff immernoch Synonym verwenden werden. Warum ist das so? XR, VR und AR sind erklärungsbedürftig. Während es Metaverse schon irgendwie geschafft hat für etwas zu stehen, was die Leute verstehen. Ich gehe also auch in Zukunft davon aus, dass wir in 2023 Metaverse im Titel von Artikeln lesen werden, obwohl es eigentlich um XR geht. Oder noch nicht mal um XR, sondern um irgendwelche Internet Walking Simulatoren. Da machste nix.
Was ich bis hierhin versucht habe zu machen, ist aus dem was wir schon alles über XR wissen, sichere Vorhersagen über XR in 2023 zu machen. Das ist zum Einen ziemlich sachlich, aber natprlich auch irgendwie ziemlich konservativ und auch ein bisschen langweilig. Aber notwendig und richtig. Während Trend-Projektionen zu XR eher leicht sind, sind Vorhersagen zum Metaverse allerdings eher als schwer einzustufen.
Also die Beantwortung der Frage, was sich in 2023 eigentlich in Sachen Metaverse tun wird. Ich erinnere noch mal: Das Metaverse als Netzwerk aus VR Experiences, die so miteinander verbunden sind, dass man einfach rüberlaufen kann.
Was man aktuell sieht sind Unternehmen, die die Basistechnologien und die entsprechenden Plattformen klar machen. Aktuell wird eher wenig zur Vernetzung all dieser Plattformen gemacht. Wobei das nicht ganz stimmt. Meta baut auf seiner Plattform schon jetzt Features ein, um die Apps miteinander zu verbinden. So gibt es eine API, mit der man Nutzer in einer App sperren kann und die dann in allen anderen Apps gesperrt werden. Oder erst vor kurzem releaste meta das Feature ein Portal in einer App zu einer anderen App öffnen zu können. Beide Beispiele funktionieren nur dann, wenn Entwickler es auch einbauen. Hier wird also damit experimentiert, wie das eigentlich technisch funktionieren könnte, und ob das üerhaupt gewollt wird. Ich bin mir sicher, dass wir in 2023 auch hier weitere Versuche Metas, aber vielleicht auch anderer Hersteller wie Pico und vielleicht sogar HTC sehen werden.
Neben konkreten Features ist das Thema Industrie-Standards wichtig, insbesondere, wenn es um das Offene Metaverse geht. Hier gibt es einige Initiativen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Zuforderst das immer wieder von mir angeführte Metaverse Standards Forum, dass mittlerweile nach eigenen Angaben auf über 2.100 Mitglieder kommt. Da werden zwar keine eigenen Standards entwickelt, aber die Kommunikation dazu in Arbeitsgruppen organisiert. Den Prozess nennt das Forum einen four-step Domain Group Pipeline process. Es wurden über 200 Themen vorgewschlagen und 21 davon haben es auf die Ranked Domain List geschafft. Die nach Wichtigkeit sortierte Liste beginnt so: Privacy, Safety, Security, Inclusion, Interoperable 3D Assets, Real/Virtual World integration, Identity, Avatars and Apparel. Und so weiter. Die Arbeit dieser Gruppen nimmt jetzt also ihre Arbeit auf. Und es ist nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, dass wir von einigen dieser Gruppen in 2023 auch etwas hören werden. Das Metaverse Standards Forum hat mittlerweile eigene Mitarbeitende, die sich um die Organisation und Kommunikation kümmern, weswegen ich mich freue euch darüber berichten zu können, sobald da was passiert.
Was wir auch gerade sehen ist, dass XR Experiences immer öfter nicht-XR-Zugriffsmöglichkeiten anbieten. Ich glaube ein Weg User ins Metaverse zu bekommen, ist, sie von da mitzunehmen, wo sie gerade sind. Es bringt nichts das aller schillerndste Metaverse zubauen, wenn das aber in einem sehr isolierten Kosmos existiert, den man nur mit einer Brille erforschen kann. Das hat zum Beispiel auch Meta erkannt und so soll es in Zukunft auch mlglich sein über das Smartphone in Horizon Worlds reinzuschauen. Zugriffmöglichkeiten über das Headset hinaus, könnten wichtig sein bei der Useraquisition. Denn wenn Freunde drin sind, und ich nicht so richtig dabei sein kann, weil ich noch kein Headset habe, könnte das einen Pull-Effekt auslösen. Könnte, wie gesagt. Ob das so auch wirklich passiert, werden wir sehen. Aber im Grunde ist das der nächste logische Schritt: Also die Verbindung der bereits bestehenden Medien mit immersiven Medien. Ich glaube, sollten Inhalte, die im Metaverse generiert wurden so normal sein wie YouTube-Videos auf TikTok, dann hat es das Thema geschafft. Dazu muss Content teilbarer werden. Auch daran arbeiten Plattformanbieter bereits. Wird 2023 das Jahr, in dem wir immer mehr Social VR Content auf TikTok sehen werden? Wenn es passiert, dann passiert es. Vorhersagen kann ich es nicht.
Und damit verlasse ich jetzt endgültig den Bereich der einigermaßen sicheren Annahmen zum Jahr 2023 und wir betreten den Bereich der mehr spekulativen Sphäre.
Das können wir zum Beispiel beim Thema Future of Work tun. Also inwiefern wird mehr und mehr Arbeit in XR, in Social VR in immersiven Experiences stattfinden? Wird es in 2023 bereits einen ganzen Schwung an Menschen geben, die mehr und mehr in VR arbeiten, keine zusätzlichen Monitore mehr auf dem Schreibtisch stehen haben, weil sie ein Headset haben? Workshops mehr und mehr in VR machen, weil Teams verteilt und Reisekosten und Reise-CO2 eingespart werden können? Diese Frage habe ich bereits oben teilweise beantwortet. Laut der XR Studie der TH Köln passiert dies ja bereits schon seit Jahren. Mehr und mehr Prozesse, Meetings, und edukative Inhalte im B2B Bereich finden in XR statt. Spannend ist jetzt aber den Moment vorherzusagen, an dem es von einer linearen Entwicklung zu einer exponentiellen springt. Dazu muss man sagen, dass der B2B Bereich ja jetzt eher weniger der Bereich ist, in dem krasse exponentielle Entwicklungen stattfinden. Auch wenn der Preis eines Headsets nicht ganz so wichtig ist, sehe ich schon, dass der noch dafür sorgen wird, dass sich jetzt nicht einfach jedes Unternehmen zig Meta Quest Pro kaufen wird und einsteigt. Dazu fehlen auch noch die Features, die das Ding zu einem No-brainer machen. Wir haben noch nicht den Punkt erreicht, wo Unternehmen auf jeden Fall sich mit XR beschäftigen müssen, so wie sie auf jeden Fall einen Eintrag auf Google Maps haben müssen oder eine Telefonummer und eine Emailadresse brauchen. Das muss man einfach konstatieren. Wird dieser Sprung hin zu einer exponentiellen Entwicklung im Jahr 2023 passieren? Wird er überhaupt passieren, oder bliebt es bei einer eher langsameren, linearen Entwicklung? Es gibt Artikel, die beahupten, dass 2023 das Jahr dafür ist. Allerdings können sie es nicht begründen. Mit fehlen die Informationen, um das mit Gewissheit vorhersagen zu können. Ich bin mir ja nicht mal sicher, ob das überhaupt passieren kann.
Wie ihr hier vielleicht merkt, wirken diese Versuche die Zukunft eines Themas vorherzusagen, wo uns nur wenige Fakten vorliegen, immer etwas depremierend, so als ob ich es eigentlich gar nicht gut finden würde, dass wir XR haben. Aber das stimmt so nicht. Was ich hier mache, ist eine realistische Betrachtung. Zum Thema Hoffnung und einer Wunschliste, kommen wir am Ende der Episode. Wenn es jetzt aber gerade hier darum geht mittelfristige Entwicklungen vorherzusagen, dann muss man fair bleiben. Warum ich das kann? Weil ich euch kein Produkt zu verkaufen habe. Außer meine eigene Glaubwürdigkeit vielleicht und euer Vertrauen zu gewinnen. Und das tut man am Besten, in dem man nicht lügt, oder einfach seiner Fantasie freien Lauf lässt, und so tut, als wäre das schon die Wahrheit.
The Future of Work im Metaverse schaut also eher noch etwas nüchtern aus. Aber es wird Stück für Stück besser. Meta arbeitet da zum Beispiel sehr intensiv dran und wird das Jahr 2023 nutzen, um in 2024 immer mehr Gründe parat zu haben, warum Unternehmen dann doch mal über immersive Medien nachdenken sollten.
A propo Sprung: Wann kommt den nun der Sprung ins Metaverse?
Was ich ziemlich sicher vorhersagen kann ist, dass 2023 nicht das Jahr sein wird, in dem wir den Sprung ins Metaverse machen werden. Wie sicher bin ich mir? 98 Prozent sicher. Die zwei Prozent halte ich mir vor für unvorhergesehende geschehnisse der Zeit. Also zum beispiel ein Startup, dass eine so coole Idee hat, das wir alle plötzlich jeden Tag die Brille auf der Nase haben wollen, um das zu erleben, oder das zu nutzen. Irgendeine Erfindung technischer Natur, die einfach zu implementieren aber durchschlagend für die Entwicklung des Metaverse sein wird.
Für solche Entwicklungen braucht es immer mehrere Umstände und Zustände, die zusammen kommen, und die dan einfach so passieren. Nicht selten sind das aber auch schon Technologien, die es eigentlich schon gibt, bisher eher schlecht als recht performt haben, die dann aber unter anderen Vorzeichen plötzlich richtig gut funktionieren. Das wir so ein Glück haben werden im nächsten Jahr, dafür kann man zwar die Daumen drücken. Letztendlich muss man aber feststellen, dass die allermeisten Entwicklungen inkrementel und langsam sind. Und darum rechne ich nicht mit dem plötzlichen Sprung ins Metaverse, sondern sehe das eher in eine paar Jahren, wenn die entsprechenden Vorzeichen technologischer als auch gesellschaftlicher Art sich gedreht haben.
Zum Abschluss der Episode, will ich ein bisschen auf den Wunschzettel schauen.
Bei der eher einfachen Art über die Zukunft des Metaverse zu sprechen, ist im Grunde sehr viel vom Wunschzettel dabei. In Zukunft werden wir wie in Ready Player One fliegen können! Wenn jemand das sagt, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er nicht das beschreibt, was kommen wird, sondern das, was er sich wünscht.
Bei der Entwicklung des Metaverse spielen ja vor allem die Großen wieder die Hauptrolle, vor allem Meta, mit einem Marktanteil von etwa 80 Prozent. Bei einem so komplexen Vorhaben wird viel Kapital benötigt. Und darum kann ich verstehen, warum es da auch eine gewisse Notwendigkeit für große Konzerne a la Meta gibt. Letztendlich muss für mich im Endstadium der Entwicklung des Metaverse das offene Metaverse dominieren. Also eines, in dem User nicht nur auf einer Plattform sind, oder nur zwischen einzelnen Plattformen hin und her springen können. Sondern in dem das Metaverse-Netzwerk auch aus vielen kleinen Projekten besteht. Es mag erneut wie im Web und hier dem Social Web große Plattformen geben. Aber auf meiner Wunschliste steht auf jeden Fall, dass diese Plattformen kleiner sind, vielzähliger sind und das wir so wie jeder sich ein WordPress-Blog anschaffen kann, auf seinem eigenen Server eine Experience bauen kann, die er dann mit dem Metaverse Netzwerk verbindet. Und interessanterweise gibt es hier auch schon erste Ansätze so etwas umzusetzen. Aktuell sind die noch recht rudimentär und bauen auf den Webtechnologien, die uns aktuell zur Verfügung stehen auf. Aber mit der Weiternetwicklung dieser, und das passiert ja ständig, und mit dem Fokus auf Metaverse-Probleme, könnte es noch in diesem Jahr Versuche geben ein kleinteiligeres, persönlicheres Metaverse zu bauen. Darauf hoffe ich und sobald ich da etwas entdecke, werdet ihr es hier in diesem Podcast auch mitbekommen.
Außerdem hoffe ich darauf, dass das eine Metaverse-Problem schlechthin gelöst wird. Nämlich die Beantwortung der Frage: Brauchen wir dieses Metaverse eigentlich für irgendwas? Aktuell wissen wir nämlich eigentlich nur, dass XR nützlich ist und dass das auch erst mal nicht weg geht. Was aber, wenn man das zu einem Metaverse-Netzwerk verbindet? Was kann aus diesen neuen Möglichkeiten entstehen? Welche neuen Features, Usecases, Anwendungen, Plattformen und Portale werden darauf entstehen? Ich hoffe ja, dass wir in 2023 der Beantwortung dieser Frage ein bisschen näher kommen werden. Denn, und davon bin ich überzeugt, ab diesem Zeitpunkt wird wesentlich klarer sein, was das Metaverse eigentlich sein wird. Und dann wird hoffentlich auch wegfallen, dass alles irgendwie Metaverse ist, nur weil es halt ein bisschen interaktiver, ein bisschen sozialer, immersiver oder größer ist. Dann werden wir das Neue plötzlich Metaverse nennen. Und die Walking-Simulatoren des Internets und den Crypto-Bullshit links liegen lassen.
So, genug Future-Talk für diese Episode! Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick geben in die Komplexität der Frage was die Zukunft des Metaverse ist, euch ein bisschen dafür sensibilisieren dafür, wie wichtig es ist die Absicht derer zu erkennen, die etwas zur Zukunft von etwas sagen.